Dienstag, 29. Oktober 2013

Sturm & Streik

So, lange schon nichts mehr von mir gegeben hier, wird mal wieder Zeit!

Die letzten Wochen waren ziemlich aufregend: Mein zweiter Artikel ging online für TheEdge, ein Artikel für das Magazin WessexScene hat Chancen auf eine Print-Veröffentlichung, ich war Gast in einer Radiosendung von Surge, darf ein Interview mit den Pigeon Detectives machen, wir hatten mal wieder einen Rohrbruch und Wasserschaden im Haus, es fallen mehr Vorlesungen aus als stattfinden uuuuund ich hab die Queen getroffen und ihr die Hand geschüttelt. Ja, das Foto gibts auch:
So, jetzt aber ernsthaft.
Wer meinen zweiten Artikel lesen mag: Chicago Fire - Season 2, Episode 1.
Hier ein Ausschnitt:

Es geht um die amerikanische TV Serie Chicago Fire, die das Leben von Feuerwehrmännern im Feuerwehrhaus und in ihrem privaten Leben darstellt und natürlich passieren in solchen Serien höchstdramatische Sachen. Jedenfalls habe ich über die erste Folge der zweiten Staffel geschrieben, mit Rückblick auf die erste Staffel.
Ein weiterer Artikel, der noch nicht online ist, hat gute Chancen auf eine Veröffentlichung im gedruckten Magazin, für mich als Printhase wär das natürlich der Oberkracher.

Ein weiterer Kracher kam heute: Ich war Gast beim unieigenen Radiosender Surge, für die ERASMUS Show und wir haben ein bisschen über das Leben als Erasmus Student geplaudert. Naja, wirklich nur ein bisschen, die Moderatorin hat eher wert drauf gelegt über Halloween zu reden und mich irgendwelche Slang-Wörter zu fragen. Aber war nett, mal wieder "On Air" zu sein.
Hier ein Link zum Nachhören wer es sich antun will. Es startet irgendwann um Minute 23: Lisa-On-Air-Podcast-29/10/13

Und der Aufregung nicht genug diese Woche: Am Donnerstag werde ich mein erstes Band-Interview mit den Pigeon Detectives führen. Witzigerweise hab ich diese Britische Indieband schon in München getroffen, damals, als die Gummistiefel noch aus Holz waren... so 2007 oder 2008 irgendwann. Dazu fahren Hanna und ich Donnerstag Nachmittag in die Nachbarstadt Portsmouth. Juhu!

So aufregend das Leben um die Uni rum ist, so fader ist doch die Uni selbst. Wir sind in Woche 5. In Woche 5 fiel am Montag gleich mal eine Vorlesung aus. Grund dafür war der Sturm, der am Sonntag über England hinweggefegt ist und um London rum viel lahmgelegt hat. Somit konnte unser Dozent nicht von London nach Southampton fahren. Dienstag und Mittwoch habe ich ja bekanntlich frei, und Donnerstag werden alle 3 Vorlesungen/Seminare ausfallen, da die lieben Profs streiken, zu wenig Geld und so.
Nächste Woche fallen ebenfalls die meisten Vorlesungen aus, da Reading Week ist (eine halbwegs freie Woche, um mit dem Lesen aufzuholen). 3 Assignments stehen an, die sollen in der Zeit auch fertiggestellt werden. Das wiederum wird spannend. Mal sehen ob sich die konstante Weigerung, die komplette Recommended Reading List zu lesen, jetzt rächt.

Ausflüge hab ich natürlich auch gemacht und das nicht allein: mein geliebter Freund Jan war die vergangene Woche bei mir und wir haben zusammen etwas die Insel erkundet. Fotos gibts im nächsten Eintrag!

Montag, 14. Oktober 2013

Beautiful Isle of Wight // Mein erster Artikel

Die zweite Woche Uni ist vergangen, aber so richtig in Lernstimmung kommt man hier nicht. Das liegt vielleicht daran, dass wir, also meist Hanna und ich, lieber auf Erkundungstrips rund um Southampton gehen als in der Bib zu sitzen und zu lesen. Kommt noch, versprochen.

Einstimmig haben wir festgestellt, dass wir Southampton nicht als schönste Stadt Englands küren werden, um etwas präziser zu sein, Southampton gefällt keinem so wirklich. Metro, eine News-Webseite, hat Southampton tatsächlich auf Position Vier der meist gehasstesten Städte in England gesetzt. London landete sogar auf Platz 1.

So nutzen wir jede Gelegenheit aus dieser leider etwas charmlosen Stadt rauszukommen. Am Samstag waren wir mit der Hill-Walking Society 5,5 Stunden wandern auf der Isle of Wight, einer wunderschönen Insel an der Südküste. Entgegen aller schlechten Wetterprognosen fiel kein Tropfen Regen, im Gegenteil, es war sehr sonnig und so schälten wir uns teilweise bis auf die unterste angezogene Lage.

Hier ein paar Bilder:
Mit der Fähre ging es von Lymington nach Yarnmouth.













Auf der Insel wurden zahlreiche Dinosaurier-Überbleibsel gefunden.  

 The Needles - einer der touristisch attraktiven Punkte:








Das war auf jeden Fall ein rundum gelungener Tag, auch wenn wir sehr kaputt danach waren. Seit Sonntag ist es aber richtig kalt, aber was erzähl ich euch, im Allgäu schneits ja schon... 

Noch ein Highlight gab es diese Woche: Mein erster Artikel für das Uni-Magazin "The EDGE" ist online.
Um den Artikel zu lesen, bitte hier klicken: Birdy-Fire_Within 


Ich habe mich in ein Gebiet gewagt, in dem ich noch gar keine Erfahrung habe, nämlich dem Musik-Resort. Eine kurze Zusammenfassung für alle, deren Englisch etwas eingerostet ist: Ich habe das neue Album der Britischen Künstlerin Birdy vorgestellt, das Ende September veröffentlicht wurde und ich großartig finde. Neben der Uni schreibe ich also für das Kultur-Magazin "The Edge" der Universität und das Magazin "WessexScene", das alles mögliche beinhaltet.

Apropos Uni. Ich hatte gehofft, nach der zweiten Woche hätte ich etwas positiveres zu sagen über das Unterrichtssystem hier, aber nein. Ich bin leider gar nicht begeistert von der Art, wie hier gelehrt wird. 
Während bei uns in Deutschland (und in vielen andren Ländern auch wie ich mitbekommen habe) eine Einheit eigentlich immer über 1,5 Stunden geht (also eine Doppelstunde), geht hier eine Einheit nur 45 Minuten. 
Zieht man davon die Zeit ab, in der Leute zu spät kommen, man Blätter austeilt, man die Aufgabe erklärt hat etc. bleibt gefühlsmäßig nicht viel. Ich habe hier 4 Fächer, bis auf eine Ausnahme bestehen alle aus 45 Minuten Lecture (alle Studenten in einem Hörsaal) und 45 Minuten Seminar (Aufarbeitung des Stoffes in Kleingruppen), an völlig unterschiedlichen Tagen. 

In der Lecture steht der Prof also vorne und rauscht durch seine Folien, im Seminar geht man alles im Schneckentempo nochmal durch. Wiederholt der Prof in seiner Lecture dann auch noch Stoff von seiner letzten Lecture, langweilt das nicht nur zu Tode (da man es ja im Seminar auch behandelt hat), sondern ihm geht jedes Mal die Zeit am Ende aus. Man hat im Grunde nur 8 Stunden Uni in der Woche, klingt wenig, würde man aber tatsächlich alles lesen, was die Profs einem aufgeben, kann man sicher die zwanzig Stunden in der Bib(liothek) vollmachen und käme auf den deutschen Stundensatz, den man ca. in der Uni verbringt. 

Mich nervt einfach, dass man zum Teil wegen 45 Minuten Uni ca. 50 Minuten läuft, um ein Arbeitsblatt auszufüllen, das wir an der Uni in Marburg uns zuhause selbst erarbeitet hätten in der Hälfte der Zeit. Aber ein Vorteil haben die kurzen Lectures und Seminars: Sie sind schnell vorbei, auch wenn sie langweilig sind. Man lernt halt einfach nur nicht so viel hab ich das Gefühl. 

In noch einer Sache unterscheiden sich die Unis: In Deutschland hat man gut und gern 9 Fächer und somit 8, 9 Klausuren am Ende des Semesters, hier hat man 4 Fächer und ca. 8 Aufsätze während des Semesters. Ich bin gespannt wie ich das auf die Reihe kriege, denn natürlich sind alle Abgabetermine schön kumuliert auf einem Haufen im November und dann nochmal im Januar. 

Ich genieß jetzt erst mal zwei freie Tage, denn wer 8 Stunden Uni die Woche klug verteilt (oder einfach Glück mit dem Stundenplan hatte), hat Dienstag und Mittwoch frei ;)

Cheers!

Montag, 7. Oktober 2013

Titanic - a bit of History

Willkommen zu einer kleinen Geschichtsstunde zum Thema "RMS Titanic".

Jeder kennt die Geschichte um die Titanic, dem riesigen Passagierschiff, das gegen einen Eisberg stieß und sank und Hunderte Menschen in den Tod riss.
Kaum einer weiß, dass die Titanic damals, am 10. April 1912, von keinem geringeren Hafen ausgelaufen ist als dem Hafen von Southampton.

Am Mittwoch, 17. April, sollte die Titanic dann in New York einlaufen. Am 14. April sank sie allerdings, da die Offiziere mehr mit dem Versenden privater Telegramme beschäftigt waren als damit, die Funksprüche abzuhören. Sonst hätten sie die Eisbergwarnungen gehört und vielleicht eher reagiert. Nur ca. 700 der 2200 Passagiere überlebten. Die, die es nicht geschafft hatten, wurden in Halifax, Ost-Kanada, begraben. Damit schließt sich ein Kreis für mich, denn im Winter 2010 war ich an eben diesem Friedhof für die Opfer der Titanic...

In dieser Kneipe wurde eine Szene des Films "Titanic" gedreht. Jack gewinnt ein Kartenspiel und somit ein Ticket für die Titanic, auf der er seine Rose kennenlernt.



Der Rest des Hafens ist nicht soo spektakulär...viele neue, hübsche, teure Boote vor vielen neuen, hübschen, teuren Wohnungen. 




Auch Queen Mary 2, eines der größten Schiffe der Welt, gab sich die Ehre an diesem Tag. Eben dieses Schiff habe ich 2010 auch im Hafen von Halifax gesehen. Gut 3000 Passagiere können hier Quartier beziehen.

Endlich lebe ich in einer Stadt mit gleich vier Starbucks-Filialen!!! (Seit Kanada bin ich etwas starbuckssüchtig...)







Wenige Tage später ließ auch sie sich hier blicken, die AIDA...

Das Grau-in-Grau auf den Bilder lässt vermuten, dass hier nur englisches Wetter herrscht aber weit gefehlt!
Die letzte Woche herrscht hier bombiges Wetter und auch an Tagen an denen sich die Sonne vielleicht nicht so blicken lässt sind es immer relative warme 18-23 Grad, wenn die Sonne da ist auch mehr. 
Ihr glaubt mir nicht? Dann hier der Beweis von unserem Ausflug nach Weymouth, einem wunderschönen Fischerstädchen ca. 1 3/4 Stunden westlich von Southampton:

 (Ja, hier sind noch Wolken, aber wartet es ab...)



 (Schon besser...)









Tadaaaaa!




So, das wars von mir, ich geh jetzt duschen. Warum ich das erwähne? Weil der Vermieter uns gut zwei Wochen nach Einzug verraten hat, dass es eine PUMPE gibt, die Wasserdruck erzeugt! Ein einfacher Schalter in einem der Schlafzimmer erzeugt wunderbaren Wasserdruck! Man kann sogar die Temperatur einstellen! Vorher hatten wir die Wahl zwischen: Viel Wasserdruck aber sch...kaltem Wasser oder wenig bis kein Wasserdruck und brühend heißem Wasser, nur wenige Momente dazwischen war es erträglich. Und jetzt - eine Dusche wie aus dem Bilderbuch!

Sollte sich jemand fragen, was aus dem Rauchmelder in meinem Zimmer geworden ist:
Er gab nicht auf zu piepen und die Batterien ließen sich nicht austauschen also musste er ertrinken. Welch eine Genugtuung für mich.