Montag, 14. Oktober 2013

Beautiful Isle of Wight // Mein erster Artikel

Die zweite Woche Uni ist vergangen, aber so richtig in Lernstimmung kommt man hier nicht. Das liegt vielleicht daran, dass wir, also meist Hanna und ich, lieber auf Erkundungstrips rund um Southampton gehen als in der Bib zu sitzen und zu lesen. Kommt noch, versprochen.

Einstimmig haben wir festgestellt, dass wir Southampton nicht als schönste Stadt Englands küren werden, um etwas präziser zu sein, Southampton gefällt keinem so wirklich. Metro, eine News-Webseite, hat Southampton tatsächlich auf Position Vier der meist gehasstesten Städte in England gesetzt. London landete sogar auf Platz 1.

So nutzen wir jede Gelegenheit aus dieser leider etwas charmlosen Stadt rauszukommen. Am Samstag waren wir mit der Hill-Walking Society 5,5 Stunden wandern auf der Isle of Wight, einer wunderschönen Insel an der Südküste. Entgegen aller schlechten Wetterprognosen fiel kein Tropfen Regen, im Gegenteil, es war sehr sonnig und so schälten wir uns teilweise bis auf die unterste angezogene Lage.

Hier ein paar Bilder:
Mit der Fähre ging es von Lymington nach Yarnmouth.













Auf der Insel wurden zahlreiche Dinosaurier-Überbleibsel gefunden.  

 The Needles - einer der touristisch attraktiven Punkte:








Das war auf jeden Fall ein rundum gelungener Tag, auch wenn wir sehr kaputt danach waren. Seit Sonntag ist es aber richtig kalt, aber was erzähl ich euch, im Allgäu schneits ja schon... 

Noch ein Highlight gab es diese Woche: Mein erster Artikel für das Uni-Magazin "The EDGE" ist online.
Um den Artikel zu lesen, bitte hier klicken: Birdy-Fire_Within 


Ich habe mich in ein Gebiet gewagt, in dem ich noch gar keine Erfahrung habe, nämlich dem Musik-Resort. Eine kurze Zusammenfassung für alle, deren Englisch etwas eingerostet ist: Ich habe das neue Album der Britischen Künstlerin Birdy vorgestellt, das Ende September veröffentlicht wurde und ich großartig finde. Neben der Uni schreibe ich also für das Kultur-Magazin "The Edge" der Universität und das Magazin "WessexScene", das alles mögliche beinhaltet.

Apropos Uni. Ich hatte gehofft, nach der zweiten Woche hätte ich etwas positiveres zu sagen über das Unterrichtssystem hier, aber nein. Ich bin leider gar nicht begeistert von der Art, wie hier gelehrt wird. 
Während bei uns in Deutschland (und in vielen andren Ländern auch wie ich mitbekommen habe) eine Einheit eigentlich immer über 1,5 Stunden geht (also eine Doppelstunde), geht hier eine Einheit nur 45 Minuten. 
Zieht man davon die Zeit ab, in der Leute zu spät kommen, man Blätter austeilt, man die Aufgabe erklärt hat etc. bleibt gefühlsmäßig nicht viel. Ich habe hier 4 Fächer, bis auf eine Ausnahme bestehen alle aus 45 Minuten Lecture (alle Studenten in einem Hörsaal) und 45 Minuten Seminar (Aufarbeitung des Stoffes in Kleingruppen), an völlig unterschiedlichen Tagen. 

In der Lecture steht der Prof also vorne und rauscht durch seine Folien, im Seminar geht man alles im Schneckentempo nochmal durch. Wiederholt der Prof in seiner Lecture dann auch noch Stoff von seiner letzten Lecture, langweilt das nicht nur zu Tode (da man es ja im Seminar auch behandelt hat), sondern ihm geht jedes Mal die Zeit am Ende aus. Man hat im Grunde nur 8 Stunden Uni in der Woche, klingt wenig, würde man aber tatsächlich alles lesen, was die Profs einem aufgeben, kann man sicher die zwanzig Stunden in der Bib(liothek) vollmachen und käme auf den deutschen Stundensatz, den man ca. in der Uni verbringt. 

Mich nervt einfach, dass man zum Teil wegen 45 Minuten Uni ca. 50 Minuten läuft, um ein Arbeitsblatt auszufüllen, das wir an der Uni in Marburg uns zuhause selbst erarbeitet hätten in der Hälfte der Zeit. Aber ein Vorteil haben die kurzen Lectures und Seminars: Sie sind schnell vorbei, auch wenn sie langweilig sind. Man lernt halt einfach nur nicht so viel hab ich das Gefühl. 

In noch einer Sache unterscheiden sich die Unis: In Deutschland hat man gut und gern 9 Fächer und somit 8, 9 Klausuren am Ende des Semesters, hier hat man 4 Fächer und ca. 8 Aufsätze während des Semesters. Ich bin gespannt wie ich das auf die Reihe kriege, denn natürlich sind alle Abgabetermine schön kumuliert auf einem Haufen im November und dann nochmal im Januar. 

Ich genieß jetzt erst mal zwei freie Tage, denn wer 8 Stunden Uni die Woche klug verteilt (oder einfach Glück mit dem Stundenplan hatte), hat Dienstag und Mittwoch frei ;)

Cheers!

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