Mittwoch, 25. September 2013

8 Tage in England: Aliens und Bob Goldy (1)

Die letzten 8 Tage waren... verrückt. Es sprengt etwas den Rahmen alles hier aufzuschreiben was passiert ist, leider, denn es waren viele lustige aber auch weniger lustige Momente dabei.

Ich versuche eine kurze Zusammenfassung.

Dienstag, Tag der Ankunft:
6 Uhr: Abfahrt Richtung Flughafen München. Jaja Mama, wir haben noch Zeit.
9.25 Uhr: "Lisa-Martina Klein, bitte kommen Sie umgehend ans Gate 29, Lisa-Martina Klein, kommen Sie bitte umgehend ans Gate 29." (Warum immer die Panik, der Flieger steht doch eh noch ewig...) Eine Sache mehr, die ich von meiner Bucket-List streichen kann: am Flughafen namentlich ausgerufen werden.
Flug und Zugfahrt nach Southampton verlaufen aber reibungslos und in SOU regnet es. Surprise, surprise.

14 Uhr, Bahnhof Southampton: Ein britisch aussehender Alien spricht mich an.Weiß bis heuten nicht was er mir erzählen wollte, als sich aber rausstellt, dass ich zur University auf Southampton und nicht zur Solent University gehöre, kassiere ich eine abwertende Handbewegung. Der Alien dreht sich wortlos um und geht. Dass sich die beiden Unis nicht mögen ist ok, aber lasst mich da raus. Gehöre sowieso lieber zur UoS als zur Solent, denn die können offensichtlich nicht richtig sprechen. Oder kommen aus Schottland.

Hanna und Couchsurfer Alex erwarten mich am Highfield Campus (dem größeren der beiden Uni Campusse -> ja schreibt man so!) und Alex nimmt uns mit zum Agency-Hopping auf der London Road. Es gibt mehrere Wege an Studentenhäuser zu kommen, einer davon ist über Immobilienagenturen. Zwei der etwa zehn, die an der London Road ihre Filiale haben, suchen uns noch am selben Tag passende Häuser raus und wir machen Besichtigungstermine für Mittwoch aus.

Abend: Mit Alex und seinem Kumpel James gehen wir in einen Pub und haben einen netten Abend bis uns Bob Goldy beehrt. Ein vermeintlicher Vermieter, der Hanna angeboten hat, ihr ein Zimmer zu vermieten. Was wir nicht wussten war, dass das Zimmer in seiner Wohnung sein sollte. Bob Goldy stellt sich nämlich als extrem redseliger alter Herr heraus, der es schafft ohne Punkt und Komma und vor allem ohne einmal zu blinzeln uns mit seinen Stories über Neuseeland und vor allem seine heiß geliebte Anglo-German Society zu langweilen. Außerdem ist er sehr gruselig.

Dinge, die ich an diesem Tag gelernt habe:
1. Die umstrittene Freundlichkeit. Engländer sind sehr freundlich. Sie würden dir nie geradeaus sagen, wenn ihnen etwas nicht passt. Fingerspitzengefühl ist angesagt, gerade für Deutsche, die da doch sehr viel direkter sind. Wenn man ein Problem hat, lobt man auch zuerst den Rest, dann sagt man das Problem.
2. Trinkgeld. Man gibt, zumindest im Pub, kein Trinkgeld. Sehr gewöhnungsbedürftig. Im Taxi wird abgerundet und man bekommt somit gern mal 20 Pence Trinkgeld fürs Mitfahren. Noch mehr gewöhnungsbedürftig.
3. Der Linksverkehr. Und vor allem die Autos mit dem Lenkrad auf der falschen Seite. Immer wieder schockierend, wenn in dem fahrenden Auto einfach kein Fahrer sitzt. Oder mit beiden Händen wild gestikulierend telefoniert. Oder drei Jahre alt ist.
4. Das Geld. Die Kleingeld-Aufteilung macht keinen Sinn, sagen sogar die Engländer. Alles hat eine verschiedene Form und Farbe und es ist auch nicht nach Wert gestaffelt (1 Penny das Kleinste, 2 Pound das Größte) sondern einfach "random", durcheinander. Ich hab mir eine Becks-Dose zum Sparschwein umfunktioniert, so muss ich mich nicht mit dem Kleingeld rumschlagen und hab am Ende oder wenns mal knapp wird ein bisschen Geld auf der Seite. Win-Win-Situation also.



Teil 2 folgt.

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